Tag 3. von Old nach New Delhi

Kurz vor Mitternacht klingelte das Telefon. Mein Rucksack hatte endlich den Weg nach Delhi gefunden.

Heute sollte es südwärts nach New Delhi gehen, aber der Weg dorthin führt erstmal durch enge Gasse und Dreck und Müll.
Es gibt auch soziale Hilfsprojekte für die unzähligen Obdachlosen. Öffentliche kostenlose Waschräume und Toiletten. Auch wenn der scharfe Urin und Kotgestank überall präsent ist, versucht die Stadt jetzt mit Kalk die schlimmsten Ecken wenigsten keimfreier zu bekommen.
Der allgegenwärtige Müll wird aller paar 100m in eine Art Zwischenlager gebracht, um dann dort erstmal nach brauchbaren zu durchsuchen. Ein Paradies für Ratten ,Hunde und Kühe.





Wer durch Delhi läuft, darf keine Platzangst haben und muss eine unempfindliche Nase haben. Wenn man sich aber darauf einlässt, ist es eine einmalige Erfahrung.



Das was wie Spinnennetze zwischen den Häusern klebt, ist die Elektroversorgung der Millionenstadt




Auch das kostenlose verteilen von Essen scheint einen festen Platz in der Stadt zu haben. Hab an solch einer Suppenküche mit paar Leuten gesprochen. Die Küchen leben nur von Spenden. Da werden gleich mal 50kg gedämpfte Kartoffeln gleich mit der Schale zu Matsch gestampft. Dazu gibt's Dal Pampe und Fladenbrot. Sieht alles nicht unbedingt lecker aus, aber den Menschen in den Schlangen vor der Ausgabe hilft es gegen den permanenten Hunger.




Ungeplant bin ich dann  am größten Gurdwara Tempel Delhis vorbei gekommen.
(Will ja später noch nach Amritsar in den goldenen Tempel)
Könnte stundenlang der Musik und deren Gesang lauschen. Welch ein Ort der Ruhe und des Friedens Bin seit meiner ersten Begegnung mit den Sikhs in Birma von deren Gemeinschaft doch ziemlich angetan.










Es scheint, als sei Old das ungeliebte und NewDelhi das geliebte Kind der Stadtväter.
... Nachmittag war Monumenten Besichtigung in New Delhi angesagt. Das India-Gate liegt in einer mit dem Lineal geplanten Parkanlage. Der Park wird aber ganz offensichtlich gut als Picknick-Platz angenommen, was ihn etwas sympathischer macht.

In New Delhi gibt es gleich hinter dem Innenministerium eine Art demokratische 'speaker corner' . Dort wird aller paar hundert Meter öffentlich Dampf abgelassen.

( ein Podium war den Fans der seit 130 Tagen im Hungerstreik stehenden ehemaligen Berufssoldaten reserviert, die für eine Pension hungern ....)

Am späten Nachmittag dann noch mit der Metro für 15 Rupien =20Cent zum Interstate Busterminal und mir für morgen abend ein Ticket für den Sleeperbus nach Shimla besorgt.

Abschluss für heute war der spicy-market. Kann man nicht beschreiben nur erriechen und erkosten.

Seit es dunkel ist lassen die Kinder überall in der Stadt Böller knallen. Ist irgend ein Hindufest. Schon den ganzen Tag wurden dazu überall riesige Pappmaché Götter aufgestellt.
PS: eigentlich war es nur eine Frage der Zeit , habe heute den ersten wirklichen Toten auf dem Gehsteig gesehen, interessiert waren aber nur die Fliegen..







 Indien ist ziemlich Krass



 

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