Tag 9, Plan B - auf ins Sangla Valley


Es sollte nicht sein. Die Amerikanerin, die meine zweite Permit Person werden sollte lebt seit 2 Jahren in Indien. Ihre ist Mutter ist Inderin und als Ärztin arbeitet sie jetzt in einem von einer US Organisation finanzierten Projekt. Nachdem ich ihr meine Situation geschildert hatte, hat sie ohne weiter zu fragen Ihren Pass genommen und wir sind zum Permit Office.
Wir hatten schon beide unseren Antrag aufgefüllt.
Über der Unterschrift stand aber noch eine Klausel wegen 100% Richtigkeit und so, und nach kurzer Diskussion hat sie doch kalte Füße bekommen.
Ich kann's irgendwie auch nachvollziehen. Also bin ich ohne Permit zurück mit in ihr Behandlungszimmer das gleichzeitig Apotheke ist. Zwischen zwei verarzteten Patienten hat sie sich noch zig mal entschuldigt und wir haben noch bischen gequatscht. So kam es zum Plan B und sie hat noch rum telefoniert, um wenigstens die Abfahrtszeit für den Bus nach Sangla für mich heraus zu bekommen... und da stand schon der nächste mit einem Wehwehchen in der offenen Tür....
Auch das sind Erlebnisse die meine Reisen so unvergesslich machen. Schon sie kennengelernt zu haben entschädigt , nicht nach Kaza fahren zu dürfen.
Halb eins saß ich schon im Bus ins Sangla Tal und was für etwas mehr als 60 Rupien (weniger als 1Eur) geboten wurde, waren 2 1/2h Achterbahn und Gruselkabinet.



Habt ihr schon mal aus dem Bus Fenster gerade nach unten gesehen und da ist kein Zentimeter Straße mehr zu sehen nur noch kerzengerade 200m Nichts neben den Rädern.  Und der Busfahrer tastet sich in beeindruckender Ruhe zentimeterweise zwischen Fels nach oben und Abgrund nach unten weiter.


 Vor dieser Stelle wurde aber noch mal kurz an einem Tempel angehalten und ein Prister stieg ein und ging durch den  Bus um 'Beistand' zu geben (und den roten Punkt auf der Stirn aufzufrischen)








Kurz vor Sangla öffnet sich sie Schlucht zu einen 2km breitem Tal (mein GPS misst hier in Guesthouse  2628m Höhe ). Weiter unten am Fluss ist noch ein halb abgeerntetes Getreidefeld zu sehen und überall Äpfel,  Äpfel, Äpfel . Selbst von den Hängen werden mit einer Seilbahn die Apfelkisten zur Straße abgelassen, wo schon die LKWs warten.




Hab einer Gruppe Frauen mit beim pflücken geholfen.  War für alle ein Gaudi.







Noch etwas weiter ins Tal teeren Männer ein Stück der Staubpiste. Halbleere Teerfässer werden mit Diesellappen angezündet um damit die anderen Fässer aufzuschmelzen.  Beißender Ruß verpestet die Luft, Selbst die  Schottersteine werden von Frauen mit der Hand zerkleinert und dann unter den Teer gemischt.





Es wird wieder unangenehm kalt und ich laufe zurück ins Dorf.






Als es Abend wird, fangen in ganzen Dorf die Webstühle an zu klappern. 






Jetzt  habe ich ein bisschen Bauchschmerzen. Hab einfach zu viel von den roten Äpfeln gegessen.
Mir beginnt schon etwas die Zeit weg zu laufen, so viel gibt es noch in 5 Wochen zu erleben und der Weg ist noch weit.
PS 1: Die Sicht auf die schneebedeckten 6000er war in Kalpa noch besser als hier.
PS 2: mindestens die nächsten zwei Tage kein Internet
PS 3: hab einen mächtigen Schnupfen und nur noch eine  Packung Tempo's. Das Klopapier  als Ersatz löst sich aber schon beim anfassen auf :-(


Kommentare