Noch 2 Tage, Ankunft in Kolkata


Der Bus war voll besetzt, nur die zweite Hälfte meiner Liege war frei geblieben. Ob nun Zufall oder die Bus- Company hat sich doch nicht getraut mir jemanden an die Seite zu legen ?? Trotz üppigen Platz eine holprige und vor allem lange Fährt. Nicht nur einmal schwebte ich nach Schlaglöchern über der Liege. Auf dem Navi sehe ich, wie langsam wir voran kommen. Immer an der Grenze zu Bangladesh lang. Bisschen Schlaf ist aber dann doch raus gekommen. Als es wieder hell wurde, hab ich mich durch paar Hörbücher durchgeklickt.
Ganz egal in welchem Gebiet ich bisher war,  der beginnende Winter war  mehr oder weniger die trockene Jahreszeit. Jetzt wurde es aber richtig schwül und heiß. Seen, Teiche und Bananenplantagen. Hier im Süden von Bengalen wächst auch im Winter eine neue Ernte Reis heran.
30km  vor Kolkata so gegen 10:00 ging fast gar nichts mehr. Der 15 Millionen Moloch muss versorgt werden und so staut sich eben  der Verkehr. Mittag dann endlich geschafft.
Für mich perfekt, der Busbahnhof ist mitten im Zentrum und so ging ich gleich laufend auf GH Suche. Was ich gefunden habe ist wirklich nicht die Welt aber die anderen waren 2...3 mal teurer als ich bisher maximal zahlen musste. Außerdem ist es umgeben von  Gassen, in denen viele Flüchtlinge aus Bangladesh versuchen irgendwie ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn das kein  Argument ist,  den Rucksack genau hier fallen zu lassen.

Ist alles sehr islamisch. Die paar Kirchen machen eher einen heruntergekommenen Eindruck. Finde zufällig sogar die der Mutter Theresia, aber auch diese scheint zur Bedeutungslosigkeit zu verfallen. Bin mir sicher, daß es in den beiden kommenden Tage viel zu entdecken gibt. Die erste kleine Runde war mehr als vielversprechend. Aus den  Straßenküchen  riecht es ganz anders. Ich glaube, das ist Kokosmilch was hier ganz weit oben auf der Liste der Zutaten steht. 


Und überall gibt's Chicken dazu. Werde aber weiter  bei meiner vegetarischen Kost bleiben.




Was im ersten Eindruck sofort aufgefallen ist. Die Rikschas werden werden hauptsächlich von Männern im Laufschritt gezogen. Nichts mit den Fahrrad-Rikscha.




Die Taxis sehen aus wie aus den 1960ern. Ich glaube die Automarke heißt Ambassador (mal googlen) und durch Kolkata rumpelt sogar eine Straßenbahn.



Bin jetzt schon nach der ersten halben Stunde, die ich auf dem Bett liege durchgeschwitzt und der Deckenventilator macht auf Grund der Unwucht eines halb abgebrochenen Flügel einen hölligen Lärm. Hab' in keinen meiner bisherigen besuchten Ländern die Öhrstöpsel so dringend gebraucht wie in Indien...

War gerade dabei in meinen Schlafsack zu kriechen, als von  der Straße laute Musik zu hören war.  Die hinduistische "Heilsarmee" zog wieder mal mit Pauken und Trompeten direkt an meinen GH vorbei. Träger mit schwerem Kerosin Lampen leuchteten den Weg aus und paar Sekunden später erleuchteten bengalische Feuer den Zug und es wurde wie immer wild zur Blasmusik getanzt. Hätte vor meinen Urlaub so was immer New Orleans zugeordnet. Musik und Uniformen sind definitiv nicht alt hinduistischen Ursprungs...





 Wieder zurück zu meinen dröhnenden Lüfter zur "Nachtruhe".



Kommentare